Nach ersten Berichten im Februar, dass das Hauptaugenmerk von iOS 9 auf der Stabilität der Plattform liegen soll, soll gleiches nun auch für OS X 10.11 gelten. Die Neuerungen sollen sich weitestgehend auf Sicherheitsfunktionen beschränken.
iOS 9
Der neue Bericht kommt wieder einmal von Mark Gurman von 9to5Mac , der bereits in den vergangenen Tagen diverse Meldungen bezüglich iOS 9, OS X 10.11, iPad Pro und der nahenden WWDC veröffentlicht hatte.
Seinen Quellen zufolge sollen iOS 9 und OS X 10.11 in diesem Jahr nur wenige neue Funktionen erhalten. Der Fokus soll auf Stabilität, Sicherheit, Performance, sowie Verbesserungen für die Entwicklung auf Basis von Apples neuer Programmiersprache Swift liegen. Diese Entwicklung ist analog zu OS X Snow Leopard, in dem primär die Bugs vorheriger Versionen bereinigt wurden.
Intern hat sich Apple aber nicht dazu entschieden vollständig auf neue Funktionen zu verzichten. In den vergangenen Tagen berichteten wir beispielsweise über einen neuen Systemfont in OS X und iOS, einer neuen HomeKit-App, dem Split-Screen Modus in iOS 9 und der eingebauten Unterstützung der Navigation mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Apples Karten-App. Ursprünglich soll die Liste der neuen Features deutlich länger gewesen sein.
OS X 10.11 könnte des Weiteren die Einführung des Kontrollzentrums erleben, welches bereits im vergangenen Jahr in der frühen Beta-Phase von OS X Yosemite für einige Zeit vorhanden war, in der finalen Version dann jedoch fehlte. Das Kontrollzentrum soll viele Funktionen aus der Menüleiste in ein Menü verlagern, dass von der linken Seite – ähnlich wie die Nachrichtenzentrale – in den Desktop gezogen werden kann.
Neue Sicherheitsfunktionen in iOS und OS X
Ein wichtiger Aspekt der beiden Plattformen sollen in diesem Jahr die Sicherheitsfeatures sein. Neben eines neuen Sicherheitssystems, welches Apple Rootless nennt, neuer Apps, die eine Verschlüsselung von Dateien im iCloud Drive erlauben, arbeitet Apple an „Trusted Wi-Fi“.
Rootless vs. Jailbreak
Mit Hilfe von Rootless will Apple die Sicherheit von iOS und OS X erhöhen, in dem es selbst dem administrativen Nutzer – in der Unix/Linux-Welt in der Regel root genannt – den Zugriff auf geschützte Dateien verbietet. Dadurch soll Malware ein weiterer Riegel vorgeschoben und die Sicherheit der Daten erhöht werden.
Gleichzeitig soll es die Jailbreak-Community mit iOS 9 schwerer als je zuvor haben, iPhone und iPad von ihren „Fesseln“ zu befreien. In OS X soll das Feature jedoch deaktiviert werden können. Auch soll trotz Rootless das klassische, altbekannte Dateisystem in OS X in diesem Jahr noch nicht aufs Abstellgleis geschoben werden.
Bessere Verschlüsselung dank iCloud Drive
Arbeiten derzeit noch viele integrierte iOS-Apps auf Basis von IMAP, will Apple seine Apps wie Notizen, Erinnerungen und Kalender mit iOS 9 auf die Speicherung der Daten in iCloud Drive umstellen.
Der Grund hierfür ist einerseits die End-to-End-Verschlüsselung und damit erhöhte Sicherheit, sowie die effizientere Synchronisation zwischen mehreren Geräten. Andererseits hofft man bei Apple so eine Reihe von neuen Anwendern begrüßen zu können, die ihre Daten nicht länger bei Google oder Yahoo speichern.
Beim ersten Start einer entsprechenden Anwendung in iOS 9 oder OS X 10.11 soll der Anwender die Möglichkeit zur Umstellung und zum Transfer der Daten auf Apples Server erhalten.
Um dem Ansturm gerecht werden zu können, rüstet Apple derzeit seine iCloud-Drive- und CloudKit-Infrastruktur auf. Eine eigene App zum Zugriff iCloud Drive soll ebenfalls derzeit in der Entwicklung sein, könnte jedoch möglicherweise nur für interne Zwecke genutzt werden.
Auf der nächsten Seite geht's weiter mit Trusted Wi-Fi, der geplanten Optimierung von iOS für ältere Hardware und Swift-Verbesserungen.
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